Schlauchboot- und SUP-Fahrten am Inn – Tipps & Hinweise

Nach dem Tiroler Schifffahrtsgesetz ist für Sport- und Freizeitboote, insbesondere Ruder- oder Segelfahrzeuge auf Binnengewässern, kein Befähigungsausweis erforderlich.
Das bedeutet: Auch Schlauchboot- und SUP-Fahrten am Inn dürfen ohne Nachweis eigenverantwortlich unter bestimmten Voraussetzungen durchgeführt werden (Quelle: Land Tirol). Eine Anmeldung bei der Wasserrettung oder der Leitstelle Tirol ist dafür nicht notwendig.
Weitere Informationen: tirol.gv.at – Schifffahrt

Sicherheit geht vor

Der Inn ist kein Badesee, sondern ein alpiner Wildfluss. Strömungen, niedrige Wassertemperaturen und Hindernisse können schnell gefährlich werden. Daher gilt:

  • Schwimmweste immer tragen – auch bei ruhigem Wasser.

  • Neoprenanzug empfehlen wir dringend, da der Inn auch im Sommer sehr kalt ist.

  • Helm bei bewegtem Wasser oder sportlicheren Passagen ist sinnvoll.

  • Handy wasserdicht verpackt mitführen – für Notfälle erreichbar bleiben.

  • Nie alleine fahren – besser in der Gruppe oder zumindest jemandem die Route mitteilen.

  • Hindernisse beachten – Bäume, Felsen, Brückenpfeiler und Wehre sind besonders gefährlich.

  • Alkohol vermeiden – Sicherheit und Konzentration haben Vorrang.

  • Notrufnummern kennen – im Ernstfall zählt jede Minute.

Geeignete Ausrüstung wählen

Nicht jedes Schlauchboot oder Kajak ist für den Inn geeignet. Dünnwandige oder als „Spielzeug“ gedachte Boote sind der Strömung nicht gewachsen und können schnell reißen oder kentern. Es sollten ausschließlich stabile, wildwassergeeignete Boote verwendet werden.
Außerdem gilt: Sportgeräte in der EU benötigen eine CE-Kennzeichnung. Nur damit ist sichergestellt, dass sie den grundlegenden Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Auch beim Stand-Up-Paddling (SUP) ist Vorsicht geboten: Viele Unfälle passieren genau damit, weil Strömung und Hindernisse unterschätzt werden. Wichtige Punkte sind:

  • Leash mit Quick-Release-System verwenden – nur so kann man sich im Notfall (z. B. bei Verfangen an Hindernissen) rasch befreien. Eine Fußleine ist im Fluss lebensgefährlich!

  • Stabiles Board passend zum Gewicht und Können wählen.

  • Schwimmweste tragen – auch geübte Paddler:innen sind nicht davor gefeit, ins Wasser zu stürzen.

Gefahren oberhalb von Haiming

Besonders oberhalb von Haiming steigt das Risiko deutlich: Dort gibt es höhere Wildwasserstufen, kräftigere Strömungen und gefährliche Passagen. Dieser Abschnitt ist nur für erfahrene Paddler:innen mit Wildwasserkenntnissen geeignet.

Achtung: Nicht alle Passagen sind erlaubt!

Am Inn gibt es Abschnitte, die nicht befahren werden dürfen. Diese sind mit Schifffahrtszeichen deutlich markiert und müssen unbedingt beachtet werden.
Ein Beispiel ist die Staustufe samt Kraftwerk in Kirchbichl – dort besteht Lebensgefahr. Solche Stellen müssen rechtzeitig umtragen werden. Weitere Details zu den offiziellen Schifffahrtszeichen findet ihr unter:
Bundesnorm: Schifffahrtszeichen – RIS

Wenn der Spaß ernst wird

Schon kleine Missverständnisse können große Folgen haben: Wenn Passant:innen eine Notsituation vermuten und den Notruf wählen, werden sofort Wasserrettung, Hubschrauber, Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte alarmiert. Innerhalb weniger Minuten können dadurch über 100 Einsatzkräfte im Einsatz sein.
Bei fahrlässigem Verhalten oder unnötigen Alarmierungen können die dadurch entstehenden Kosten den Verursacher:innen in Rechnung gestellt werden.

Notrufnummern in Tirol:

  • 112 – Euro-Notruf (EU-weit)

  • 122 – Feuerwehr

  • 133 – Polizei

  • 144 – Rettungsdienst / Wasserrettung

  • 140 – Bergrettung

SOS EU ALP App
Gerade bei Unfällen an Flüssen ist es oft schwer, die genaue Position zu bestimmen. Mit der kostenlosen SOS EU ALP App kann der Standort im Notfall einfach und präzise an die Leitstelle übermittelt werden. So können Einsatzkräfte noch schneller und gezielter helfen.

Respekt vor der Natur

Wer mit dem Schlauchboot oder SUP am Inn unterwegs ist, bewegt sich mitten in sensibler Natur. Bitte geht daher achtsam mit der Umgebung um:

  • Keinen Müll zurücklassen – alles wieder mitnehmen.

  • Auf Glasflaschen verzichten – Bruchstücke sind gefährlich für Mensch und Tier.

  • Rücksicht auf Tiere und Pflanzen nehmen – laute Musik und Störungen vermeiden.

  • Uferzonen schonen – dort leben viele Tierarten, sie sind keine Anlegeplätze.

So bleibt der Inn ein Erlebnis für alle – auch für die Natur selbst.

Unser Appell

Schlauchboot- und SUP-Fahren am Inn kann ein großartiges Erlebnis sein – wenn es sicher und verantwortungsbewusst durchgeführt wird. Mit der richtigen Ausrüstung, realistischem Einschätzen der eigenen Fähigkeiten, Respekt vor der Natur und Rücksichtnahme auf andere steht einem unvergesslichen Tag am Wasser nichts im Wege.

Über Uns

Frei nach dem Motto „Schwimmst Du noch oder rettest du schon?“, hat sich die Einsatzstelle Innsbruck der Vorbeugung und Bekämpfung des Ertrinkungstodes verschrieben. Unser Ziel ist es, mit Hilfe von Ausbildung organisationsfremder Personen und der Überwachung von Sportevents und Badeseen das Leben am und im Wasser sicherer zu gestallten. 

Trainingszeiten

Unsere Training findet normalerweise an Schultagen immer Dienstags im Hallenbad Höttinger Au zu folgenden Zeiten statt:

Kinder: 17:30 - 18:30
Jugendliche: 18:30 - 19:30
Erwachsene: 19:30 - 20:30

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ÖSTERREICHISCHE WASSERRETTUNG
EINSATZSTELLE INNSBRUCK

Hallerstraße 4a
6020 Innsbruck

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